Leserbrief
zu den heutigen Artikeln über Kardinal Ratzingers Rede zum Beginn der Papstwahl
"Gegen eine Diktatur des Relativismus" und dem PNP Kommentar
"Glasklar und unverbindlich", in dem die Rede überschwänglich gelobt
wurde. Abgedruckt mit veränderter Überschrift im Bayernteil am 20.4.
Wenn
es einen Gott gibt und dieser die Menschen erschaffen hat, dann sind auch die
Neugier und das kritische Denken von ihm - sie sind neben dem Mitgefühl sicher
unsere edelsten Züge. "Kleinkinder im Glauben" sind also nicht wie
behauptet die Nachdenklichen, die Relativierenden, sondern die unkritisch
Gläubigen, die man an Dogmen festkettet, seien es weltanschauliche oder
religiöse. Sie sind die Quelle von Intoleranz und Fanatismus und das größte
Hindernis für eine global friedlichere Welt.
Damit
wir nicht ins Unverbindliche abtreiben, genügt das alte Gesetz, dass man
niemandem Schaden zufügen darf und man alle Mitmenschen so behandelt, wie man
selber behandelt werden möchte.